Diese Frage haben meine Kinder schon recht früh gestellt, als sie mitbekommen haben, dass ich in einer Staudengärtnerei arbeite. Möglichst kindgerecht habe ich dann versucht zu erklären, was eine Staude eigentlich ausmacht: "Stauden sind Pflanzen, die von Frühling bis Herbst wachsen und blühen und im Winter unter der Erde einen Winterschlaf halten." Daraufhin freuten sich die Kids immer auf die ersten neugierigen Triebe, die sich aus der Erde reckten: "Mama, guck mal, der schöne Rittersporn ist schon wieder wach!" oder "Das Lampenputzergras pennt noch, können wir das nicht mal aufwecken?" Mit meiner einfachen Definition von Stauden werde ich diesen facettenreichen Gewächsen natürlich nicht annähernd gerecht. Fachlich gesehen sind Stauden krautige Blatt- und Blütengewächse mit einem ausdauernden Wurzelstock, dessen Überwinterungsknospen unterhalb bzw. knapp oberhalb der Erdoberfläche sitzen. Aus ihnen entwickeln sich Jahr für Jahr die Pflanzen, wachsen und blühen und treten dann im Winter wieder in den Ruhestand. Es gibt aber auch Stauden, die nicht einziehen und immergrün bleiben, dazu gehören vor allem niedrige, polsterbildende Stauden, wie z.B. Waldsteinien, Polsterphlox, Dickmännchen, einige Elfenblumen-Sorten uvm.
"Ein Garten ohne Stauden ist wie ein Gesicht ohne Lächeln."
Marion Hüning