Jahrelang waren sie aus der Mode gekommen, die Splitt- und Kiesbeete. In den letzten Jahren jedoch haben sie sich ihren Platz in Gärten und Grünanlagen zurückerobert, zu Recht, wie ich meine. Denn auch wenn sie anfangs ein wenig mehr Arbeit und Kosten bedeuten, so sind sie doch später über Jahre schön und pflegeleicht.
Ist ein Splittbeet richtig angelegt, wächst dort so gut wie kein Unkraut mehr und es muss deutlich weniger gewässert werden als ein normales Beet, da an der Bodenoberfläche durch den Steinbelag weniger Wasser verdunstet.
Mittlerweile haben auch Städte und Kommunen das Potential eines gut geplanten Splittbeets erkannt und immer häufiger findet man gelungene Beispielpflanzungen im Stadtgrün. In Zusammenarbeit mit der Stadt Borken wurde bereits mehrere Projekte dieser Art umgesetzt. Bei einer Kreisverkehrsinsel in der Borkener Innenstadt wurden Stauden und Blumenzwiebeln sogar ohne zusätzliche Erdaufschüttung direkt in eine ca 10 cm hohen Schicht aus Lavagestein gepflanzt. Und es funktioniert! Die Stauden haben sich fantastisch entwickelt, sehen von Frühjahr bis in den Herbst attraktiv aus und benötigen außer eines Rückschnitts im Frühjahr so gut wie keine Pflege. Immer öfter werden wir von begeisterten Kunden darauf angesprochen und gefragt, wie man ein solches Beet fachgerecht anlegt und welche Stauden sich dafür eignen.
Daher an dieser Stelle eine kleine Einführung:
Für ein Splitt-, Kies oder Lavabeet eignen sich fast alle winterharten Stauden, man sollte natürlich genau wie bei einer normalen Bepflanzung darauf achten, dass die Standortansprüche der Pflanzen erfüllt werden.
Nach der Pflanzenauswahl kommt die Wahl des Gesteins für den Belag. Hier gibt es im Baustoff-Handel eine Vielzahl an Farben, Formen und Größen. Als mineralischen Mulch verwendet man zum Beispiel Lavagestein, Kies, Splitt, Schieferbruch oder Muscheln miteiner Körnung von 2 bis 8 mm, ohne Nullanteil.
Heutzutage verzichtet man aus umwelttechnischen Gründen auf Folie oder Gewebe als Unterlage gegen Unkrautaufschlag, deren Reste oft noch nach Jahrzehnten im Boden gefunden werden.
Bevor nun gepflanzt wird, stellt man am besten erst einmal alle Stauden in Töpfchen auf der Fläche so hin, wie man sie später pflanzen möchte. Bei größeren Beeten ist es sinnvoll nach einem Pflanzplan zu arbeiten, um den Überblick zu behalten.
Sind alle Pflanzen verteilt und man ist mit dem Gesamtbild zufrieden, kann ausgetopft und gepflanzt werden.
Ob das Gestein vorher oder nachher auf die Fläche aufgebracht wird, hängt von der Höhe der Mulchschicht ab. Bei einer dünnen Schicht von 5 bis 10 cm, ist es sinnvoll zuerst zu pflanzen und das Material später aufzutragen, um die Vermischung mit dem Oberboden zu minimieren. Wichtig ist hierbei die Stauden nur so weit in die Erde zu setzen, dass sie nach dem Auftragen der Steine nicht verschüttet werden. Nach der Abdeckung müssen die Pflanzen so tief gepflanzt sein wie im Topf vorher.
Bei einer dickeren Schicht von 10 cm kann auch direkt in den Splitt gepflanzt werden, die Pflanzen sollten aber mit dem Wurzelballen auf dem Mutterboden stehen.
Das fertige Beet ist nun über Jahre haltbar, pflegeleicht und sogar begehbar. Wenn Sie zu diesem Thema noch Fragen haben, steht Ihnen unser Stauden Stade Team natürlich gerne zur Verfügung.
Auf dem Foto oben links vom Borkener Kreisverkehr sehen wir im Hintergrund die Miscanthus-Sorten `Malepartus` und `Ferner Osten` und auflockernd eingestreut weitere Gräser wie Molinia arundinacea `Transparent`, Calamagrostis x acutiflora `Karl Förster` und Pennisetum alopecuroides var. viridescens. Die rostrote Säule wird umspielt von Agastache rugosa` Blue Fortune`, davor strahlt die sonnengelbe Rudbeckia fulgida var. deamii. Weitere Farbtupfer sind Dauerblüher wie Echinacea purpurea `Magnus`und `Alba`. Vorne rechts im Bild leuchten Salvia nemorosa `Mainacht` hinter Aster amellus `Silbersee`, daneben die wie Wölkchen wirkenden gelben Euphorbia seguieriana ssp. niciciana. Zum Rand hin blüht das ausdauernde pinkrote Geranium sanguineum `Max Frei`.