Jahrelang waren sie aus der Mode gekommen, die Splitt- und Kiesbeete.
In den letzten Jahren jedoch haben sie sich ihren Platz in Gärten und Grünanlagen zurück erobert, zu Recht, wie ich meine. Denn auch wenn sie anfangs ein wenig mehr Arbeit und Kosten bedeuten, so sind sie doch später über Jahre schön und pflegeleicht.
Ist ein Splittbeet richtig angelegt, wächst dort so gut wie kein Unkraut mehr und es muß deutlich weniger gewässert werden als ein normales Beet, da an der Bodenoberfläche durch den Steinbelag weniger Wasser verdunstet.
Ein gelungenes Beispiel für ein interessant gestaltetes Splittbeet mit Stauden ist der von Andre Stade geplante Kreisverkehr am Nordring in Borken (siehe Foto).
In Zusammenarbeit mit der Stadt Borken wurde das Basalt-Splittbeet mit verschiedenen Stauden und Blumenzwiebeln bepflanzt und sieht so vom Frühjahr bis in den Herbst attraktiv und lebendig aus.
Immer öfter werden wir von begeisterten Kunden darauf angesprochen und gefragt, wie man ein solches Beet fachgerecht anlegt und welche Stauden sich dafür eignen.
Daher an dieser Stelle eine kleine Einführung:
Für ein Splitt- oder Kiesbeet eignen sich fast alle winterharten Stauden, man sollte natürlich genau wie bei einer normalen Bepflanzung darauf achten, daß die Standortansprüche der Pflanzen erfüllt werden.
Nach der Pflanzenauswahl, kommt die Wahl des Gesteins für den Belag. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, es gibt eine Vielzahl an Farben, Formen und Größen im Baustoff-Handel, oft werden auch verschiedene Gesteinsarten miteinander kombiniert. Sehr gerne wird heute der dunkelgraue Basaltsplitt verwendet, denn er wirkt elegant und natürlich zugleich.
Wenn man sich für einen feinen Splitt oder Kies bis 30 mm Durchmesser entschieden hat, sollte das Beet etwa 6 cm tief ausgehoben werden, für gröbere Steine ab 30 mm Durchmesser ist ein Aushub von mindestens 10 cm ratsam, da man sonst evtl. das darunterliegende Gewebe sieht.
Dieses Gewebe sollte wasser- und luftdurchlässig sein und wird auf dem ausgehobenen Beet vollflächig ausgelegt. Am besten kauft man hier Markenware, die meist um die 2,00 € pro m² kostet. Billiges Gewebe aus dem Sonderangebot löst sich oft schon nach ein paar Jahren auf und dann hat man nicht nur Unkraut, sondern auch noch unschöne Kleinstteile im Beet.
Muß das Gewebe zurecht geschnitten werden, z.B. bei ungeraden oder runden Beeten, sollte es an den Schnittstellen etwa 10 cm überlappen.
Bevor nun gepflanzt wird, stellt man am besten erst einmal alle Pflanzen auf der Fläche so hin, wie man sie später pflanzen möchte. Bei größeren Beeten ist es sinnvoll sich einen Pflanzplan zu erstellen, um den Überblick zu behalten.
Ist man mit dem Gesamtbild zufrieden, kann nun gepflanzt werden. Dazu schneidet man das Gewebe mit einem Cuttermesser oder einer Schere sternförmig ein, klappt es zurück und hebt mit der Pflanzschaufel oder dem Spaten je nach Größe des Wurzelballens ein passendes Loch aus und pflanzt die Staude hinein. Überschüssige Erde wird entfernt und das Gewebe zurück um die Pflanze gelegt.
Wichtig ist, daß abschließend auf der Fläche keine Erde mehr liegt, die sonst ein guter Nährboden für Unkräuter sein könnte.
Sind alle Pflanzen gesetzt, kann der Splitt oder Kies aufgebracht und gleichmäßig verteilt werden. Man rechnet pro m² Fläche etwa 100 kg Steine.
Das fertige Beet ist nun über Jahre haltbar und sogar 100% begehbar, vorausgesetzt man hat gutes Gewebe verwendet, welches auch Reibung bei Belastung verträgt.
Wenn Sie zu diesem Thema noch weitere Fragen haben, steht Ihnen unser Team natürlich gerne zur Verfügung.
Auf dem Foto vom Borkener Kreisverkehr sehen wir im Hintergrund die Miscanthus-Sorten `Malepartus` und `Ferner Osten` und auflockernd eingestreut weitere Gräser wie Molinia arundinacea `Transparent`, Calamagrostis x acutiflora `Karl Förster` und Pennisetum alopecuroides var. viridescens. Die rostrote Säule wird umspielt von Agastache rugosa` Blue Fortune`, davor strahlt die sonnengelbe Rudbeckia fulgida var. deamii. Weitere Farbtupfer sind Dauerblüher wie Echinacea purpurea `Magnus`und `Alba`. Vorne rechts im Bild leuchten Salvia nemorosa `Mainacht` hinter Aster amellus `Silbersee`, daneben die wie Wölkchen wirkenden gelben Euphorbia seguieriana ssp. niciciana. Zum Rand hin blüht das ausdauernde pinkrote Geranium sanguineum `Max Frei`.
Marion Hüning