Die Gärten unserer Großeltern waren in der Regel eine Mischung aus Nutz- und Ziergarten. Neben Kräuterbeeten, Obstbäumen und Gemüsebeeten gab es aber auch schon viele wunderschöne Blütenstauden, die zum Teil noch heute im Handel erhältlich sind. Sie sind robust und eignen sich oft für Blumensträuße. Vor allem verbindet uns mit den Klassikern des Blumenbeetes eine angenehme Vertrautheit. Auch wenn einige die Namen nicht kennen, sagen sie bei diesem Stauden oft, "die kenne ich".
Viele alte Sorten aus Omas Garten sind auch heute noch aktuell und haben einen festen Platz im Staudensortiment. Besondere Vorteile der altbewährten Staudenschätze sind unter anderem:
- gute Haltbarkeit in Sträußen
- gute Winterhärte, da überwiegend einheimisch
- meist pflegeleicht und robust
Das Wissen über die Pflanzen, deren Ansprüche und Vorzüge ist unseren Großmüttern sehr wichtig gewesen. Die meisten Gärten waren ein harmonisches Nebeneinander von Nutz- und Zierpflanzen. Pflanzenschutz wurde fast ausschließlich mit natürlichen Mitteln durchgeführt. So wurden die Pflanzen z.B vorbeugend gegen Blattläuse mit Wermut-Tee übergossen, Thymian zwischen den Gemüsepflanzen sollte Schnecken fern halten und Rosenschädlinge wurden mit den ätherischen Ölen von Lavendel vertrieben.
Ob Rittersporn, Flammenblume oder Margerite, der Garten unserer Großeltern hatte schon einiges zu bieten. Dabei wurden die Stauden selten in der Gärtnerei gekauft, es wurde vielmehr getauscht oder verschenkt was übrig war oder geteilt werden konnte.
Dadurch kamen die unterschiedlichsten Pflanzenkombinationen zusammen, ohne dass ein Gartendesigner vorher einen Plan erstellt hat. Und es sah trotzdem gut aus und hat mehr Charme als manch durchgestyltes Kiesbeet vor der Eingangstür. Bei "Omas-Pflanzenauswahl" spielte die Haltbarkeit in Sträußen ebenso wichtige Rolle, wie eine gute Winterhärte, sowie die Robustheit der Stauden.
01 | Akelei (Aquilegia vulgaris)
Die Akelei spielte bereits im Mittelalter eine wichtige Rolle in der Medizin. In Omas Ziergarten stand sie jedoch wohl mehr aus dekorativen Gründen. Werden die extravaganten farbenfrohen Blüten, die von Mai bis Juni erscheinen, nach der Blüte nicht zurückgeschnitten, erhalten sie sich dauerhaft durch Selbstaussaat. Im Halbschatten auf frischem Boden fühlen sie sich am wohlsten.
02 | Gelber Sonnenhut (Rudbeckia fulgida 'Early Bird Gold' ®)
Eine Gute-Laune-Staude ist ohne Zweifel der gelbe Sonnenhut. Robust und anspruchslos erstrahlen die leuchtendgelben Korbblüten vom Spätsommer bis in den Herbst. Selbst trockene Standorte in praller Sonne machen ihm keine Probleme. Auch Bienen und Schmetterlinge statten ihm gerne einen Besuch ab.
03 | Rittersporn (Delphinium belladonna 'Völkerfrieden ')
Ob im klassischen Bauerngarten oder im Staudenbeet, der Rittersporn ist eine der bekanntesten Blütenstauden überhaupt. Seine imposanten blauen Blütenkerzen können bis zu 1,80 Meter hoch werden und überragen ab Mai / Juni die meisten anderen Stauden im Garten. Für windige Standorte bietet das Staudensortiment heute auch kürzere standfeste Sorten, wie z.B. 'Völkerfrieden'.
04 | Stockrosen (Alcea rosea Pleniflora Chaters)
Eine Reihe quietschbunter Stockrosen, die sich eng an einen alten Holzzaun schmiegen; dieses Bild ist vielen von uns sicher noch aus Omas Garten in guter Erinnerung. Die in den letzten Jahren etwas aus der Mode gekommenen Stockrosen sind wieder voll im Trend! Neben den altbekannten Sorten sind mittlerweile auch viele neue Sorten und Farben erhältlich.
05 | Taglilien (Hemerocallis cultorum 'Corky')
Die schönen Taglilien sind schon bei Oma ein sommerlicher Hingucker gewesen. Die robusten und pflegeleichten Stauden gedeihen auf fast allen Böden und wachsen sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Trotz ihrer Robustheit warten sie je nach Sorte von Mai bis September mit einer spektakulären lilienartigen Blüte auf.
06 | Tränendes Herz (Dicentra spectabilis)
Der Klassiker aus Omas Garten ist das Tränende Herz, auch als Herz Maria oder Flammendes Herz bekannt. Die bogig überhängenden Blütenstängel mit den herzförmigen Einzelblüten sind ein absolut einzigartiger Hingucker. Im lichten Halbschatten auf mäßig feuchten Böden ohne Staunässe gedeiht es problemlos Das Tränende Herz gibt es in Rosa oder Weiß und seit einiger Zeit auch in einem leuchtenden Kirschrot.
07 | Flammenblume (Phlox paniculata 'Bright Eyes')
Eine der bekanntesten Bauerngarten-Stauden ist sicherlich die farbenfrohe Flammenblume. Der süße Honigduft der bunten Blütendolden weckt bei nicht Wenigen Kindheitserinnerungen an Großmutters Garten. Gerne wurden sie auch in der guten Stube in die Vase gestellt, denn die doldenartigen Blüten halten sich sehr lange und finden auch in der Floristik Verwendung.
08 | Gemswurz (Doronicum orientale 'Finesse')
Die erste Staude, die in Omas Staudenbeeten nach dem Winter erstrahlte, war meist der Gemswurz. Ab April leuchtet er in einem fröhlichen Goldgelb mit den ersten Sonnenstrahlen um die Wette und macht Lust auf den Frühling. Seine frischgrünen, ca. 50 cm großen Horste eignen sich übrigens prima um die bunten Ostereier darin zu verstecken.
09 | Pfingstrosen (Paeonia lactiflora 'Bowl of Beauty')
Ihre großen üppigen Blüten haben schon unsere Großeltern in ihren Bann gezogen. Früher hieß es, man dürfe Pfingstrosen nicht umpflanzen, dann würden sie lange Zeit nicht mehr blühen. Das trifft für die heutigen neuen Sorten nicht mehr zu, diese blühen schon oft im ersten Jahr. Neben der traumhaften Blüte bestechen einige Sorten zusätzlich noch mit einen attraktiven Duft.