Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Heuger, der uns diesen Pflanz- und Pflegetipp zur Verfügung stellt.
Mehr Infos zum Thema Helleborus finden Sie unter : www.helleborus.de
Verwendung:
Neben dem Endstandort im Garten besitzt Helleborus noch weitere reizvolle Verwendungszwecke.
So ist zur Weihnachtszeit eine blühende Christrose das Highlight einer jeden Weihnachtsdekoration. Jedoch sollte die Staude nicht allzulange in der trockenen Wärme der Wohnstube verbleiben, damit sie ihren eigentlichen Zweck als dekorative Staude im Garten noch erfüllen kann.
Aufgrund ihres kompakten Wuchses und lang haltenden Blüten eignet sich Helleborus auch ideal für die Grabbepflanzung, sowohl direkt auf dem Grab ausgepflanzt oder geschickt mit anderen Stauden oder Gräsern in einer Schale arrangiert.
Die Blüten von Helleborus können außerdem als Schnittblumen verwendet werden. In der Floristik sind die grünblütigen Arten für Gestecke sehr beliebt, aber auch die reinweißen Blüten von H. niger haben hier ihre Verwendung. Desweiteren werden beispielsweise die grau-grünen Blätter von H. foetidus in der Floristik verwendet.
Bei dem Schneiden von Helleborus-Blüten für die Vase, muss darauf geachtet werden, dass die Blüten reif sind. Ansonsten gilt, dass jedes Blumengesteck, in dem Helleborus verwendet wurde, am besten an einem kühlen Platz aufgestellt werden sollte, wodurch sich die Blütezeit deutlich verlängert. Mit ausreichend Wasser versorgt, kann sich ein solches Gesteck mehrere Wochen halten.
Pflanzung:
Um sich später an reich blühenden Pflanzen zu erfreuen, sollten bei der Pflanzung ein paar Dinge beachtet werden. Zunächst einmal sollte es sich um einen sonnigen bis halbschattigen Standort handeln. Zwar gedeihen Helleborus auch im Schatten, aber zur vollen Blütenpracht wie im Halbschatten kommt es hier nicht. Für den Fall, dass sie ein Beet in der vollen Sonne haben, aber trotzdem nicht auf den Charme von Helleborus verzichten möchten, empfiehlt es sich sommergrüne Sträucher zu pflanzen. Der sich schnell einstellende Halbschatten ist dann ideal für Helleborus.
Es können auch Sträucher mit einem besonderen Zierwert im Herbst und Winter gepflanzt werden, die dann zusammen mit Helleborus einen besonders schönen Blickfang in der kalten Jahreszeit darstellen. Hierzu zählt z.B. der Hartriegel Cornus alba `Sibirica‘ mit seinen roten Trieben oder aber auch der Eisenholzbaum (Parrotia persica) mit seiner intensiven Herbstfärbung. Bei anderen Begleitpflanzen sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht zu schnell wachsen und die Helleborus nicht „überwuchern“. Hierzu zählen beispielsweise Frühjahrsblüher, wie Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), oder das Leberblümchen (Hepatica nobilis).
Ein weiterer Punkt der bei der Pflanzung berücksichtigt werden sollte, ist die Bodenart. Für eine ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen, während des Sommers und des Winters (Blütezeit), sollte der Boden humusreich, kalk- und lehmhaltig sein. Jedoch ist ein zu hoher Lehmanteil nicht empfehlenswert, da es ansonsten zu Staunässe und in Folge dessen zu Wurzelschäden oder sogar schlimmstenfalls zum Absterben der Pflanzen kommen kann. Aber man kann durch die Einarbeitung bestimmter Bodenhilfsstoffe, wie z.B. Humus oder Sand, einen Standort verbessern, so dass auch auf zuvor nicht geeigneten Standorten Helleborus gedeihen können. Bei einem leichten Boden kann durch Zugabe von Humus die Wasserhaltefähigkeit und die Nährstoffverfügbarkeit erhöht werden. Die Gefahr von Staunässe kann bei schweren Böden mit Hilfe von Kompost oder Sand behoben werden. Helleborus bevorzugen an ihrem Standort einen eher alkalischen pH-Wert. Sollte dieses nicht vorliegen, kann der pH-Wert mit Hilfe von kohlensaurem Kalk angehoben werden. Zerkleinerte Eierschalen können auch hilfreich sein, den pH-Wert anzuheben.
Das Pflanzloch sollte so angelegt werden, dass es mindestens die doppelte Größe von dem Topfballen aufweist, so dass sich die neu entwickelnden Wurzeln ungehindert ausbreiten können. Beim Einsetzen der Pflanze ist darauf zu achten, dass die Pflanze nicht zu tief im Boden „versenkt“ werden. Die optimale Pflanztiefe liegt vor, wenn der Topfballen nur leicht mit Erde bedeckt ist. Nach dem Pflanzen sollte der Boden um die Pflanze andrückt und ausreichend gewässert werden, so dass eventuell entstandene Hohlräume im Boden wieder mit Erde füllen.
In der Zeit nach der Pflanzung ist auf eine ausreichende Wasserversorgung zu achten, damit sich die neu entwickelnden Wurzeln gut entwickeln können. Sobald die Wurzeln in tiefere Bodenschichten vorgedrungen sind, beschränkt sich das Wässern nur noch auf Hitzeperioden im Sommer.
Werden die oben genannten Punkte berücksichtigt, wächst und gedeiht Helleborus ohne dass es besonders viele Mühen des Gärtners bedarf. Zu viel Pflege, wie z.B. regelmäßiges Lockern des Bodens schadet der Pflanze sogar, da das oberflächige Wurzelsystem zerstört und die Pflanze bei ihrer Entfaltung gestört wird. Ideal für Helleborus ist es, dass herabgefallene Laub des Vorjahres als Mulchschicht um die Pflanzen zu belassen. Hierdurch wird das Bodenleben, wie z.B. Regenwürmer, gefördert, die wiederrum durch Einarbeitung von organischer Substanz in den Boden zu einer Durchlüftung und Durchmischung des Bodens beitragen. Außerdem wird die Mulchschicht, die gleichzeitig den Boden vor zu starker Austrocknung schützt, durch Bodenorganismen im Laufe der Zeit zersetzt und liefert so auf natürliche Weise Nährstoffe für die Pflanzen.