Da in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels immer wieder Trockenperioden aufgetreten sind, sollten wir unser Augenmerk mehr auf
Stauden legen, die auch längere Durststrecken ohne Probleme überstehen.
Hier haben natürlich in erster Linie die Stauden die Nase vorn, deren natürlicher Standort in trockenen, heißen Gegenden zu finden ist. Dabei sind
vor allem die mediterranen Arten zu nennen und auch die Steppenpflanzen dürfen nicht vergessen werden.
Aber auch viele andere einheimische Stauden, die an Extremstandorte angepasst sind, werden in den kommenden Jahren an Bedeutung gewin-
nen, wie z.B. die Moschusmalve, Königskerzen oder Schafgarbe.
Wir stellen Ihnen hier einmal einige unserer Hitze-Helden vor:
01 | Eryngium planum 'Blaukappe' (Mannstreu)
Besonders in sonnigen Splittbeeten, naturnahen Pflanzungen oder Prärieplanzungen glänzen die bis zu 80 cm hoch werdenden Eryngium mit ih-
rer unkomplizierten Art, aber auch im Ziergarten wissen sie sich in Szene zu setzen. Ihre Blüten und Samenstände begeistern sowohl in Sträußen
oder floralen Gestecken, als auch im winterlichen Staudenbeet.
02 | Phlomis russeliana (Brandkraut)
Das syrische Brandkraut ist ein wüchsiger, anspruchsloser Beetbruder für sonnige, trockene Standorte. Da er viel Blattmasse entwickelt, wird er
auch gerne als Bodendecker und Lückenfüller eingesetzt. Seine etagenartigen, schwefelgelben Lippenblüten sind beliebter Treffpunkt für Bienen
und andere Insekten und bilden dekorative Samenstände, die bis tief in den Winter stabil bleiben.
03 | Anthemis tinctoria 'Dwarf Form' (Färber-Kamille)
Bei Bienen und Insekten hoch im Kurs, stehen die fröhlich gelben Korbblüten der pflegeleichten Färberkamille. Die kompakte Sorte 'Dwarf Form'
wird nur ca. 30 cm hoch und bildet dichte, blühende Kissen, die den ganzen Sommer immer wieder neue Blüten ansetzen.
04 | Echinops ban. 'Blue Glow' (Kugeldistel)
Ein sonniger Platz mit durchlässigem, trockenem Boden ist für Kugeldisten optimal. Nasse Füße sind nicht ihr Ding, daher sollte Staunässe mög-
lichst vermieden werden. Am besten setzt man sie etwas windgeschützt, da die Stängel manchmal unter der Last der vielen schweren Blütenku-
geln abknicken. Ein magerer Boden wirkt sich positiv auf die Standfestigkeit aus.
05 | Baptisia australis (Färberhülse)
Die Färberhülse ist eine noch recht unbekannte Staude, die aber in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Und das zu Recht,
wie wir meinen. Ihre auffälligen lilablauen Blütentrauben leuchten schon von weitem und ziehen alle Blicke auf sich. Nach der Pflanzung braucht
man ein wenig Geduld, bis sie zu einer stattlichen Pflanze herangewachsen ist, aber dann bleibt sie über Jahre schön und pflegeleicht.
06 | Verbascum nigrum (Königskerze)
Die Königskerze trägt ihren Namen zu Recht, denn die langen, hellgelben Blütenrispen wirken mit einer Höhe von bis zu 1,20 m sehr stolz und ma-
jestätisch. In der Mitte jeder Einzelblüte schauen violette Staubgefäße hervor. Die grauen, leicht behaarten Blätter sind extrem hitzebeständig und
auch längere Trockenperioden können ihnen nichts anhaben. Um sie dauerhaft im Garten zu behalten, sollte man die Blüten nicht abschneiden,
dann können sie sich ausreichend versamen.
07 | Morina longifolia (Steppendistel)
Außer einem sonnigen, trockenen Standort, an dem keine Staunässe entsteht, muss man den Raubeinen nichts weiter bieten. Als typische Disteln
bilden sie ca. 30 cm hohe wintergrüne, bestachelte Rosetten, denen man zunächst nicht zutraut, dass sie eine so ausgefallene, wunderschöne
Blüte hervorbringen könnten. Ab Juli beginnt dann ihre faszinierende Verwandlung von der Kratzbürste zur glanzvollen Schönheit.
08 | Asphodeline lutea (Junker-Lilie)
Wer das Extravagante sucht, ist mit dieser Staude, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, auf jeden Fall ganz vorne mit dabei. Die
strahlendgelben Sternchenblüten stehen etwa 90 cm hoch über den graublauen, leicht überhängenden Blättern und verleihen der ganzen Pflan-
ze einen edlen und ausgefallenen Look. Auch im Winter macht die immergrüne Junkerlilie im Staudenbeet eine gute Figur.
09 | Delsoperma cooperi (Mittagsblume)
Ein Gute-Laune-Booster der besonderen Art ist das Mittagsblümchen mit seinen unermüdlich blühenden, purpurfarbenen Strahlenblüten, deren
Farbintensität kaum zu übertreffen ist. Längere Trockenphasen stellen für die ca. 15 cm hohen, flächendeckend wachsenden Bodendecker über-
haupt kein Problem dar, da sie genügend Wasser für schlechte Zeiten in ihren dickfleischigen, sukkulenten Blättern speichern.
Hier noch ein paar Tipps zur Bewässerung und Einsparung von Gießwasser:
- Sammeln Sie Regenwasser in großen Regentonnen oder in unterirdischen Zisternen
- Gießen Sie nur, wenn es wirklich nötig ist. Dazu ist eine Kontrolle der Bodenfeuchte auch in tiefere Schichten ratsam, denn oft sieht der Boden an
der Oberfläche schon sehr trocken aus, ist aber eigentlich noch feucht genug.
- „Erziehen“ Sie ihre Stauden zu Durstkünstlern, indem Sie nicht so oft, dann aber sehr viel gießen. Dadurch bilden sich längere Wurzel, die auch
an tieferliegende Wasserschichten gelangen können.
- Gießen Sie in den Morgenstunden und nicht am Abend, damit die Pflanzen nicht feucht in die Nacht gehen, denn das fördert einen Pilz- und
Schädlingsbefall.
- Gießen Sie nicht in der größten Mittagshitze. Das Wasser verdunstet oft schon, bevor die Pflanzen es aufnehmen können.
- Gießen Sie nur im Wurzelbereich, also möglichst nicht auf die Blätter, sowohl um Pilzbefall zu vermeiden als auch um zu verhindern, dass Brand-
flecken über Wassertropfen bei hoher Sonneneinstrahlung entstehen können.
- Eine Schicht Mulch zwischen den Pflanzen sorgt für eine geringere Verdunstung und hält den Boden länger feucht. Hier sollte man aber sorgfältig
abwägen, ob und wenn ja, welches Mulchmaterial für welche Pflanze geeignet ist.