In und an Kreisverkehren passieren statistisch gesehen deutlich weniger Unfälle als an Kreuzungen.
Doch nicht nur das, ein hübsch bepflanzter Kreisel ist außerdem ein wichtiger Bestandteil städtischen Grüns. Leider haben noch nicht alle Städte und Kommunen das Potential der Straßen- Oasen erkannt und verwandeln sie durch Pflasterungen und Kiesaufschüttungen oft in öde Steinwüsten.
Diese Art der „, Versteinerung" ist aber nicht nur ein optisches Problem. Durch die Flächenversiegelung kommt es zu immer mehr anfallendem Oberflächenwasser. Bei Starkregen kann die Kanalisation meist nicht so schnell die große Menge an Wasser aufnehmen und Überschwemmungen sind die Folge. Auch das Stadtklima wird durch die fehlende Bepflanzung gravierend beeinflusst. Im Sommer heizen sich die Steine stark auf, speichern die Hitze und kühlen sich nur sehr langsam wieder ab. In den eh schon schlecht klimatisierten Innenstädten ist das ein großes Problem. Hier muss dringend ein Umdenken stattfinden. Eine Begrünung der vielen Verkehrsinseln und Kreisverkehre wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Die Bepflanzung sollte mit pflegeleichten Stauden und Gehölzen erfolgen, die sich über Jahre halten und wenig Arbeit erfordern. Dabei muss auch nicht komplett auf Beete mit Steinabdeckung verzichtet werden. Schotterflächen können erhalten bleiben, wenn sie mit ausreichend Stauden oder Gehölzen bepflanzt werden. Bei Stauden z.B. sollte man im Durchschnitt etwa 6 bis 8 Pflanzen pro Quadratmeter einplanen. Dadurch erreicht man unter anderem eine bessere Beschattung und somit eine geringere Aufheizung der Flächen. Ein Teil des Regenwassers kann bei höherer Pflanzendichte bereits vom Boden und von den Pflanzen aufgenommen werden und entlastet die oft überforderte Kanalisation. Einen hohen ökologischen Nutzen haben heimische Gehölze und Stauden, besonders die sogenannten Bienenfutterpflanzen sollten wieder mehr gepflanzt werden.
„Daumen hoch" für alle Städte, die bereits eine dauerhafte Begrünung dieser Flächen durchgeführt haben. In den letzten Jahren sind z.B. in Borken und Umgebung einige gelungene Bepflanzungen von Kreisverkehren durchgeführt worden, die sehr viel Zuspruch und Anerkennung aus der Bevölkerung bekommen haben.
Helfen Sie uns diese Idee voran zu treiben und die tristen Betonwüsten durch blühende Oasen und grüne Inseln zu ersetzen. Denn Grün ist Leben!
Text: Marion Hüning