In der gehobenen Gastronomie werden essbare Blüten schon seit vielen Jahren als farbenfrohes Highlight und frischer Gaumenschmeichler auf den Tellern geschätzt. Viele von uns haben schon einmal „Blumen“ gegessen. Doch wer ist denn auch schon durch den eigenen Garten gewandert und hat die leckeren Farbtupfer für den Mittagstisch geerntet?
Ich gebe zu, es kostet etwas Überwindung den geliebten Gartenschätzen mit einer Schere zu Leibe zu rücken und ihrer Schönheit zu berauben, aber die meisten Stauden beeilen sich, schnell wieder Blüten nachzutreiben und steheninnerhalb kürzester Zeit bereits wieder in voller Pracht. Und man muss ja auch nicht gleich alles ratzeputz abschneiden. Manchmal genügt schon eine kleine Blüte am Tellerrand um ein Gericht optisch aufzuwerten und den Gästen ein Lächelnaufs Gesicht zu zaubern. Wichtig bei der Verwendung von Blüten ist natürlich, dass die Pflanzen ungespritzt sind, bzw. die angegebene Wartezeit nach dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln eingehalten wurde.
Nach der Ernte werden die Blüten gewaschen und können dann direkt frisch verzehrt, getrocknet oder eingefroren werden. Nicht nur im Sommer kommen in Eiswürfel eingefrorene Blüten in Cocktails, Bowlen oder selbstgemachter Limonade bei den Gästen gut an. Dass Gänseblümchen, Kapuzinerkresse, Ringelblume und Co. essbar sind, weiß fast jeder, es gibt jedoch auch unzählige Stauden, die sehr schmackhafte Blüten besitzen. Hier haben wir eine kleine Auswahl an Stauden zusammengestellt, von denen Sie vielleicht noch nicht wussten, dass sie auch auf dem Teller eine gute Figur machen.
Dies ist, wie gesagt, nur eine kleine Auswahl an essbaren Staudenblüten, die Liste ist noch lange nicht komplett. Auch die Blüten fast aller Kräuter wie Lavendel, Salbei, Thymian, Rosmarin, Pimpinelle usw. sind essbar.
Mit Blüten zu experimentieren macht unglaublichen Spaß und es sind schon die tollsten Rezepte dabei herausgekommen. Versuchen Sie es doch auch einmal! Natürlich müssen Sie aufpassen, keine giftigen zu verwenden!
Text: Marion Hüning
01 | Leucanthemum vulgare (Wiesen-Margerite)
Von der Wiesen-Margerite verwendet man entweder die ganze Blüte oder einzelne Blütenblätter. Frittiert, frisch aufgestreut oder auch als hübsche Tischdeko ist sie ein absoluter Allrounder.
02 | Anchusa azurea (Ochsenzunge)
Die Ochenzunge ist ein hübscher Farbtupfer für Salate oder warme Gerichte.
03 | Cynara scolymus (Gemüse-Artischocke)
Lediglich der untere Teil der Knospe ist genießbar. Man kann die Knospe in Zitronensaft einlegen und mit Salz gar kochen.
04 |Hemerocallis (Taglilien)
Je nach Sorte schmeckt die Taglilie leicht süßlich bis pfeffrig. Man kann sie frisch oder getrocknet verwenden und ist superlecker in Salaten. Auch als Deko macht die Blüte eine gute Figur.
05 | Agastache mexicana (Mexiko-Nessel)
Ihr frisch-herber Limettengeschmack ist toll in Cocktails und fruchtigen Desserts!
06 | Campanula portenschlagiana (Glockenblume)
Die Blüten der Glockenblumen schmecken süßlich und sind eine wunderschöne Deko in sommerlichen Salaten, Desserts oder Smoothies.
07 | Platycodon (Ballonblume)
Der Geschmack ist süßlich und die Blüten lassen sich gut mit z.B. Frischkäse füllen.
08 | Montia sibirica (Tellerkraut)
Das Tellerkraut schmeckt ähnlich wie Rote Bete. Die Blüten incl. der Blätter müssen gekocht werden.
09 | Phlox paniculata (Flammenblume)
Die süßlichen Blüten der Flammenblume toppen jedes Dessert und Salate mit fröhlichen Farbtupfern.
10 | Viola odorata (Duftveilchen)
Das Duftveilchen sollte man nur dosiert verwenden. Sie duften sehr stark und veredeln jeden Salat oder Dessert.
11 | Hesperis matronalis (Nachtviole)
Die Nachtviole ist ebenfalls sehr stark duftend und ist ein toller lila Farbtupfer für Salate. Auch als Deko für die Teller eignen sich die Blüten perfekt!
12 | Cardamine pratensis (Wiesenschaumkraut)
Durch ihre Schärfe bringt die Blüte Pfiff in Salate und warme Gerichte.